Vor 45 Jahren haben unsere Stiftungsgründer in der Satzung festgeschrieben, welchen Sinn die Stiftung verfolgen soll. In der Satzung ist in §2 der Stiftungszweck festgeschrieben. Dort heißt es:
„Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und mildtätige Zwecke im Sinne der jeweils geltenden steuerlichen Vorschriften, indem sie wirtschaftliche und soziale Vorhaben in Entwicklungsländern fördert, um die Lebensumstände insbesondere junger Menschen dieser Länder, einschließlich ihrer Ausbildung, zu verbessern.“
Auch, wenn man diesen Satz heute vielleicht etwas anders formulieren würde, ist der Kerngedanke unseres Stiftungszweckes heute aktueller denn je. Gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Partnern in Ecuador setzt sich die Alfons Goppel-Stiftung für eine umfassende Bildung ein. Kinder und Jugendliche sollen durch schulische und berufliche Ausbildung das Rüstzeug für ein eigenständiges und selbstverantwortliches Leben bekommen. Die Stiftung fokussiert sich in ihrer Arbeit auf Kinder und Jugendliche, deren Familien aus unterschiedlichen Gründen ihre Kinder dabei selbst nicht unterstützen können.
Schon gewusst?
Das Finanzamt München bestätigt regelmäßig im Rahmen des Freistellungsbescheids die Gemeinnützigkeit der Alfons Goppel-Stiftung.
In der internationalen Entwicklungszusammenarbeit wurde der Begriff „Entwicklungsländer“ vom Begriff „Länder des Globalen Südens“ abgelöst. Laut Definition ist ein Land des Globalen Südens ein politisch, wirtschaftlich oder gesellschaftlich benachteiligter Staat. Die Bezeichnung „Globaler Süden“ soll die Situation von Ländern möglichst wertfrei und auch hierarchiefrei beschreiben.
Dieser Gedanke ist wichtig und zeigt einen Wandel im allgemeinen Verständnis, denn Ungleichheiten zwischen den Ländern haben sich über Jahrhunderte hinweg verfestigt. Die europäische Kolonialgeschichte spielt dabei eine große Rolle. Globale Machtstrukturen und Abhängigkeiten sind daraus entstanden und haben viele negative Auswirkungen für viele Menschen bis heute.
Zum anderen wurde viel diskutiert, was „Entwicklung“ eigentlich bedeutet. Wieso sollen sich manche Länder entwickeln und was soll das Ziel von dieser Entwicklung sein? Mehr Wohlstand? Mehr Reichtum? Ist es das, was alle Länder erreichen wollen und sollen und können? Zum einen ist die Frage, ob das unser Planet aushält? Und wer bestimmt dieses Ziel?
Beispiele aus Lateinamerika - auch in Ecuador - zeigen, dass indigene Völker dort das „Gute Leben“ zum Beispiel ganz anders verstehen. Sie haben das Konzept des „Buen Vivir“ geprägt, das auch bei uns Gehör gefunden hat. Sie verstehen ein "gutes Leben" (= spanisch: Buen Vivir), als Leben in Einklang mit der Natur. Und dabei geht es nicht um mehr Reichtum.
Im Jahr 2015 hat sich die Weltgemeinschaft in der Agenda 2030 auf 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung geeinigt; die sogenannten "Sustainable Development Goals". Diese Ziele dienen der Staatengemeinschaft aktuell als eine Art Kompass für die internationale Zusammenarbeit. Es geht dabei z.B. um die Überwindung der Armut, eine medizinische Grundversorgung für alle, um Zugang zu sauberem Wasser oder um Innovation und Infrastruktur. Es ist ein Weltzukunftsvertrag, der alle Länder in die Pflicht nimmt. Und das ist neu. Diese Agenda zielt nicht auf die „weniger entwickelten Länder“ ab mit dem Ziel Reichtum zu erlangen. Jedes Land hat zum einen eigene Schwerpunkte, an denen es arbeiten muss, zum anderen stehen globale Herausforderungen im Zentrum, die ein gemeinschaftliches Handeln erfordern. Es geht um eine nachhaltige Entwicklung für alle Menschen auf der Welt.
Das SDG 4 dreht sich um das Thema „Bildung“. Es heißt "Hochwertige Bildung" und hat genauer gesagt zum Ziel, eine inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung zu gewährleisten sowie Möglichkeiten für lebenslanges Lernen für alle zu fördern.
Die Alfons Goppel-Stiftung hat sich seit ihrer Gründung genau diesem Ziel verschrieben. Seit bereits 45 Jahren unterstützt die Stiftung dank der Hilfe der vielen Spenderinnen und Spender ihre Partner in Ecuador dabei, dem Ziel ein Stück näher zu kommen. Viele Kinder und Jugendliche konnten mit Hilfe des Patenschaftsprogramms eine Grundbildung erhalten und fanden durch das Programm eine Begleitung auf ihrem Weg hin bis zu ihrem Schulabschluss. Die Arbeit der Alfons Goppel-Stiftung ist wichtiger und aktueller denn je.